Herrscher der Gezeiten von Nichola Reilly


Preis:14,99 €            
Format:Gebunden
Seitenanzahl:346
Genre:Fantasy
Reihe:Drowned; Band 1
Verlag:Mira/Darkiss
ISBN:978-3-95649-106-1            
Altersempfehlung:16
Muss ich haben :)



Wer diesen Roman gelesen hat, wird das Meer mit anderen Augen sehen ...

Die Erde ist überflutet. Die letzten Überlebenden harren auf einer kleinen Insel aus, deren Ufer mit jeder Flut schmaler werden. Dass sie in dieser Welt unerwünscht ist, spürt Coe jeden Tag. So gut sie kann, erledigt sie ihre erniedrigende Arbeit und setzt sich gegen die anderen Inselbewohner zur Wehr. Heimlich schwärmt sie für den mutigen Tiam, ihren einzigen Freund.
Dann geschieht es. Der Herrscher der Insel liegt im Sterben und hinterlässt keinen Erben. Ausgerechnet Coe wird ins Schloss eingeladen und erfährt, dass die königliche Familie ein Geheimnis hütet, das alles für immer verändern kann. Gibt es einen Ausweg aus dem Albtraum, in dem sie alle leben? Coe und Tiam müssen sich beeilen, Antworten zu finden, bevor ihre Welt für immer in den Fluten versinkt ...

Ich schreibe Wörter in den Sand, um sie nicht zu vergessen.
Dinge, die ich mag.
Dunkelheit. Träume. Muscheln. Buck Kettlefish.
Dinge, die ich gerne hätte.
Ein warmer, trockener Schlafplatz. Eine ganze Nacht richtig durchschlafen.




Bevor ich etwas über das Buch sage: Ich rezensiere nur die deutsche Übersetzung und die ist nicht maßgebend für das Buch in englischer Originalfassung.

Der Einstieg in das Buch war geschickt gewählt. Mit einfachen Mitteln wird eine düstere, aussichtslose Stimmung vermittelt. Lange bleibt der Leser jedoch im Dunkeln, weiß nicht, was genau vor sich geht und was es mit den Fluten und "Kritzlern" auf sich hat. Stück für Stück erfährt man mehr über die Insel, deren Bewohner und den König sowie die die Prinzessin.

Die Protagonistin selbst war bei diesem Buch erfrischend anders. Sie entpuppt sich nicht binnen kurzer Zeit als Heldin und Retterin der Verdammten und Hoffnungslosen. Sie ist jung, naiv und hat ein vollkommen falsches Bild von sich selbst. Fast das ganze Buch über ist sie damit beschäftigt sich jeglicher Komplimente zu erwehren. Erst Tiam bringt sie dazu, bis an ihre Grenzen zu gehen, leben zu wollen. Auch die kleine Fern ist ein Lichtblick in Coes Zukunft. Leider scheint Coe auch die einzige Bewohnerin die weiß, was zwischenmenschliche Kompetenzen besitzt.

Die Geschichte wird aus der Sicht der Protagonistin erzählt. Auch wenn man sich als Leser bereits das ein oder andere denken kann, steht Corvina Kettlefish  meist auf dem Schlauch. Auf Dauer fand ich das ein klein wenig nervig und bin froh, dass sich ihr die Tragweite der Geschichte gegen Ende doch noch offenbart. Leider ist das der einzige halbwegs positive Punkt, den ich zum Schreibstil habe. Die Geschichte ist im Präsens geschrieben. Im englischen mag die Rechnung aufgrund der variablen Präsensformen aufgehen, doch im deutschen geht der Schuss nach hinten los. Es wirkt plump und unfertig. Zeitweise hatte ich eher das Gefühl, eine Vorgangsbeschreibung zu lesen. An vielen Stellen war es auch leicht zu erahnen, was im englischen Original da stand. Man versteht den Sinn zwar, doch viel ist weit entfernt davon idiomatisch zu sein. Vielmehr noch hatte ich an einigen Stellen das Gefühl, dass sich in der Übersetzung ein paar Sinnfehler eingeschlichen haben. Die Rückbezüge sind falsch und nicht selten widersprechen sich zwei aufeinanderfolgende Sätze. Häufig hatte ich auch das Gefühl, dass manche Satz Elemente komplett ausgelassen wurden. Schade, denn in der Geschichte steckt einiges an Potential.
An vielen Stellen bin ich sehr über den Schreibstil gestolpert, musste gar das Buch aus der Hand legen, weswegen es sich ein wenig gezogen hat. Erst mit dem Spannungshoch habe ich den Rest in einem Rutsch lesen können.

Nichola Reilly schafft mit ihrem Buch jedoch ein sehr reales Bild einer zum Glück noch weit entfernten Zukunft. Die Polkappen schmelzen und der Treibhauseffekt verschlimmert sich zusehends. Landmassen werden vom Wasser verschlungen, ganze Städte und Länder verschwinden. Wie gelingt es den Menschen zu überleben? Gespickt mit einer guten Portion an Fantasy verwandelt die Autoren diese Zukunftsvision in ein relativ spannendes Buch um. Leider konnte mich der Schreibstil kaum begeistern, daher kann ich für den ersten Band der Drowned Reihe leider nicht mehr als drei Kleckse vergeben.



Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen