Lizzy Carbon und der Club der Verlierer von Mario Fesler





Preis:  14,95 €
Format:  Gebunden
Seitenanzahl:  240
Genre:  Young Adult
Reihe:  -
Verlag:  Magellan
ISBN:  978-3-7348-5025-7
Altersempfehlung:  14
Muss ich haben!
Leseprobe


Das Leben macht es der dreizehnjährigen Lizzy nicht leicht: ein Körper, der tut, was er will, Eltern, die nichts kapieren, und Klassenkameraden, die abfällig auf sie und ihre beste Freundin Kristine herabgucken. Da macht das anstehende Schulfest die Laune nicht besser – denn da darf sie garantiert eh wieder nur die Gläser spülen. Als sie diesen Gedanken im falschen Moment laut ausspricht, hat sie plötzlich ihre eigene Projektgruppe mit allen Außenseitern der Unterstufe am Hacken. Doch schon bald stellt sie fest: Wenn so ein „Klub der Verlierer“ erst mal in Fahrt kommt, ist die Niederlage nicht so vorprogrammiert, wie alle denken …

Wie der Titel schon vermuten lässt, geht es in dem Buch um die junge Lizzy. Sie ist nicht unbedingt das beliebteste Mädchen ihrer Klasse, um nicht zu sagen das unbeliebteste neben ihrer besten Freundin. In die Schule gehen ist doof, mit Mitschülern reden ist doof und auch sonst ist alles doof. Ihr Körper verändert sich, ihre Mutter denkt sie ist noch ein kleines Kind und ihr Bruder ist einfach nur ein Stinkstiefel. Warum ist es eigentlich immer er, der all die Aufmerksamkeit bekommt?

Das Universum meint es wirklich nicht gut mit Lizzy, da kommt das jährliche Sommerfest gerade zur rechten Zeit. Eigentlich hatte sie sich ja schon damit abgefunden wieder für den Spüldienst eingetragen zu werden. Das werden solche wie sie ja schließlich immer.. Da hilft es auch nicht, dass ihre Eltern ihr raten einfach mal den Mund aufzumachen - würde doch ohnehin niemand zuhören, oder?

Und außerdem - ist euch schon mal aufgefallen, dass Lizzy nicht die einzige ist? In jeder Klasse gibt es sie. Die Verlierer. Und genau diese hat sie nun am Hals - große Klasse! Was nun?

Wie ihr seht hat Lizzy so einiges am Hals und niemanden, dem sie sich anvertrauen könnte, es versteht sie ja sowieso niemand. Anfangs fand sie das Tagebuch ja noch doof, das ihre Tante ihr geschenkt hat, doch im Verlauf der Geschichte öffnet sie sich immer mehr und es wird zu ihrem ständigen Begleiter. zwischen den Kapiteln werden regelmäßig Tagebucheinträge eingeworfen, die einen noch besseren Einblick in Lizzys Gefühlswelt erlauben. Diese sind auch für jüngere Leser sehr leicht verständlich.

Lizzy als Protagonistin war irgendwie ein zweischneidiges Schwert. Sie war bisweilen etwas einfältig und ruhte sich sehr auf ihrer Stellung als "Verliererin" aus. Im Verlauf der Geschichte taut sie jedoch auf und findet ihren Platz in der Welt.

Am unsympathischsten war wohl ihr Bruder. Nein, nicht nur Lizzy empfand ihn als Mistkerl, auch ich hätte dann und wann gerne in mein Buch gegriffen, ihn aus den Seiten gezogen und kräftig durchgeschüttelt. Oder am besten links und rechts geohrfeigt. Mehrmals versteht sich! Unmögliches Verhalten, zweifelhafter Charakter und fehlender Anstand  haben ihn relativ schnell zu meinem Hassobjekt Nummer eins erhoben und auch am Ende wurde es nicht besser..

Der Schreibstil des Autorin ist eingängig und simpel, meist fliegt man nur so durch die Zeilen. Das einzige, was ich als störend empfand ist der unidiomatische Umgang mit Sprache. Manche Wörter passen nicht zusammen und diverse Redewendungen wirken leicht entfremdet. Für ein 13 jähriges Mädchen ist es allerdings vollkommen authentisch ohne gestelzt zu wirken.

In Lizzy Carbon wird das Leben eines Heranwachsenden einmal von der anderen Seite beleuchtet. Sicher, in den meisten Büchern ist die Hauptfigur unscheinbar, aber seien wir einmal ehrlich - nur weil sie sich unterschätzt. Denn eigentlich will jeder mit ihr befreundet sein und am Ende ist sie eine der beliebtesten Personen im Buch. Ein Bild das leider meist fernab jeglicher Realität stattfindet. 

Umso erfrischender kommt das Buch von Mario Fesler daher. Schonungslos ehrlich legt er dar, was in einem vorgeht. Für welche Lappalien man verurteilt wird und dass Kinder bisweilen wirklich grausam sein können. 

Er zeigt jedoch auch, dass man sein Glück selbst in der Hand hat.. Man muss nicht zu der beliebtesten Gruppe gehören - man muss einfach nur man selbst sein. Richtige Freunde finden und glücklich sein. Alles andere wird dann schnell zur Nebensache.

Alles in allem war es eine nette Geschichte, durch die man nur so geflogen ist. Man wurde in Lizzys Welt gesogen und erst auf der letzten Seite wieder freigegeben. Ein tolles Buch, vor allem für Heranwachsende, die nicht so recht wissen wohin mit sich selbst.


6 Kommentare:

  1. Hi Natasha,

    mir hat das Buch sehr gut gefallen. Was das Ende betrifft, hätte ich mit so etwas nicht gerechnet. Ihren Bruder mochte ich auch nicht ;)

    Liebe Grüße,
    Uwe

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    1. Ich glaube niemand mochte den. Nicht mal ihre Eltern :D

      Und das Ende kam definitiv sowas von unerwartet

      Grüße ♥

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  2. Huhu, Natascha!

    Ich fand die Geschichte und die Message von diesem Buch auch ganz toll. Ein wunderbares Buch, das man viel zu schnell durchgelesen hatte:(

    LG, Claudia :)
    www.claudiasbuecherhoehle.blogspot.de

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    1. Das stimmt, kaum angefangen war ich auch schon wieder durch mit dem Buch :)

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  3. Hi Natascha =)

    Ich fand Lizzys Bruder auch daneben. Umso mehr hab ich mich gefreut, als seine Eltern ihm plötzlich das Oberwasser haben ablaufen lassen. Sehr netter Moment ^^.
    Nicht nur Kinder können grausam sein. Wenn ich meine Welt so betrachte, dann haben die meisten Erwachsene im Vergleich zu Lizzys Klassenkameraden absolut nichts dazu gelernt. Daher würde ich das Buch nicht nur Heranwachsenden ans Herz legen =)

    LG
    Anja

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    1. Hey :)

      Damit hast du natürlich recht. Ich bin nun auch keine Heranwachsende mehr und das Buch hat mir trotzdem sehr gut gefallen wie man merkt :D
      Ich bin mir sicher, irgendwann lernen auch noch die unbelehrbarsten dazu.. Oder vielleicht trage ich auch nur unendlich viel naive Hoffnung in mir :D

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