Interviewfragen an Jörg Olbrich, Autor von Hilmer – Der Lemming, der nicht sterben wollte

Natürlich wollen wir euch nicht ZU lange auf das Interview zu Hilmer warten lassen. Deswegen spannen wir euch nicht länger auf die Folter. Aber lest selbst, es hat uns großen Spaß gemacht das Interview zu führen ♥
  1. Zuerst einmal wollten wir Sie um einen kleinen persönlichen Steckbrief bitten. (Wie alt sind Sie? Was sind Sie von Beruf? Etc. :)

Ich werde im Sommer dieses Jahres 44 Jahre alt, bin verheiratet und habe vier Kinder. Gemeinsam mit meiner Familie und unserem Hund wohne ich in einem recht kleinen Ort in Mittelhessen.
Beruflich habe ich als Leiter Rechnungswesen in einen Krankenhaus fast den ganzen Tag mit Zahlen zu tun. Ich habe schon als Kind sehr viel gelesen und habe immer einen ganzen Stapel Bücher zu Hause liegen, die ich mir noch vornehmen will. Ich denke, dass ist bei Ihnen ähnlich.
Neben Arbeit, Familie und den Büchern bin ich noch Mitglied in der Feuerwehr meines Wohnortes.

  1. Wie sind Sie zum Schreiben gekommen? Haben Sie vor Hilmer schon mal ein Buch veröffentlicht?

Angefangen hat alles im Herbst 2003. Ich habe aus Spaß an einer Ausschreibung für einen Kinderkalender teilgenommen, in dem es jeden Tag eine Kurzgeschichte für Kindergartenkinder geben sollte. Als die Geschichte dann genommen wurde, habe ich mich intensiver mit dem Schreiben befasst und zunächst sehr viele Kurzgeschichten im Netz gelesen und kommentiert. Ab 2004 habe ich dann an verschriebenen Ausschreibungen teilgenommen und inzwischen etwa 20 Kurzgeschichten in Zeitschriften und Anthologien veröffentlicht.
2009 erschien mit „Das Erbe des Antipatros“ im Scratch-Verlag mein erster Roman. Hier reist ein Abiturient unfreiwillig in die Vergangenheit und muss bei jedem der sieben Weltwunder ein Abenteuer bestehen. 2011 folgte im Verlag Saphir-im-Stahl der historische Roman „Das Geheimnis der Ronneburg.“
Innerhalb der Leitserie „Paraforce“ des Online-Magazins „Geisterspiegel“ konnte ich bisher zwei Romane veröffentlichen.
Im Moment schreibe ich an der Fortsetzung für „Hilmer“ und bereite meinen 3. Paraforceband vor.

  1. Welches Zielpublikum wollen Sie mit Hilmer ansprechen?

„Hilmer“ richtet sich an Leser ab 14 Jahre, die sich einfach für ein paar Stunden auf lockere und nette Art unterhalten lassen wollen. Ein tiefsinniger Roman, der zum Nachdenken anregt, ist „Hilmer“ sicher nicht, war aber als solcher auch nie geplant.
Der Roman geht in eine völlig andere Richtung als alles andere, was ich bisher veröffentlicht habe. Es hat mir einfach unglaublich viel Spaß gemacht, diesen Roman zu schreiben. Wenn sich diese Freude ein bisschen auf den Leser überträgt und er für ein paar Stunden auf angenehme Art vom Alltag abschalten kann, bin ich zufrieden.

  1. Wie kamen Sie auf die Idee gerade einen Lemming zum Protagonisten Ihres Buches zu machen?

Genau genommen kam ich über die Lemminge zu der Idee für den Roman. Ich bin ein großer Fan von Nichtlustig. In den Cartoons begehen Lemminge auf die unterschiedlichsten Arten Selbstmord. Mir kam dann der Gedanke, was wohl passieren würde, wenn sich einmal ein Lemming weigert bei diesem Irrsinn mitzumachen. Die Idee hat mich dann nicht mehr losgelassen und so ist „Hilmer“ entstanden.
Die Legende von den Lemmingselbstmorden stammt ursprünglich aus Skandinavien. Walt Disney hat dies 1956 in einem Dokumentarfilm aufgegriffen. Die haben ein paar Lemminge über einen Felsen ins Wasser geschubst und diese Szene mehrfach hintereinander geschnitten. Es sieht dann wirklich so aus, als würden sich Heerscharren von Lemmingen in den Tod stürzen. In den 80ern gab es einmal ein Computerspiel mit Lemmingen.

  1. Können Sie unseren Lesern in kurzen Stichpunkten darlegen, wie der Prozess des Buchschreibens abläuft?

Die Herangehensweise ist sehr unterschiedlich. Manche Autoren planen vorher jede einzelne Szene, so dass die Handlung steht, bevor sie überhaupt mit dem Schreiben beginnen. Andere haben ein Ziel vor Augen und schreiben darauf zu. Ich gehöre eher zur zweiten Gruppe.
Am Anfang steht natürlich die Grundidee, die einem irgendwann einmal aus den unterschiedlichsten Gründen in den Sinn kommt. Bei mir ist es so, dass ich mich – oft auch unbewusst – mit dieser Idee beschäftige und dann ein ganz grober Rahmen entsteht. Wenn es soweit ist, dass ich mit einem neuen Projekt beginnen kann, greife ich die Idee auf, die am „lautesten ruft“. In der Regel habe ich das Ende der Geschichte im Kopf und schreibe dann auch dieses Ende zu. Ich bin kein Freund davon, alles im Voraus festzulegen, weil ich die besten Ideen beim Schreiben selbst habe und flexibel bleiben möchte. Wenn ich also mit einer Geschichte beginne, schreibe ich einfach drauf los.
Ich habe einmal den Versuch gemacht, eine Geschichte mit der Hand zu schreiben und später abzutippen. Einige Autoren machen das so. Ich bin davon aber sehr schnell wieder abgekommen und schreibe wieder direkt am PC.
Vor dem Schreiben steht aber noch die Recherche. Der Aufwand ist ja nach Art der Geschichte sehr, sehr unterschiedlich. Für Hilmer musste ich im Grunde gar nicht recherchieren, weil alles völlig frei erfunden ist und auch der Schauplatz der Story nicht existiert. Beim meinem Roman über die sieben Weltwunder war der Rechercheaufwand dagegen sehr hoch, weil ich natürlich vorher einiges über die einzelnen Weltwunder wissen musste, damit ich sie vernünftig in die Geschichte einbauen konnte. Die Ronneburg liegt etwa 70 km von mir zu Hause entfernt, so dass ich sie mehrfach besuchen konnte, um mir vor Ort einen besseren Blick für das Setting zu verschaffen.
Die schönste Phase bei der Entstehung eines Romans ist für mich das Schreiben der Rohversion. Danach kommt das Überarbeiten. Ich gehe das komplette Manuskript noch mehrfach durch, und wenn ich dann denke es passt alles, geht das Manuskript an meine Testleser. Wenn auch deren Anmerkungen bearbeitet sind, kommt das Verlagslektorat und irgendwann der Druck. Während des Verlagslektorates wird dann auch das Cover erstellt.

Vielen Dank, dass Sie sich die Zeit genommen haben, unsere Fragen zu beantworten. Es war uns eine Freude Ihr Buch lesen und rezensieren zu dürfen. Wir wünschen Ihnen weiterhin viel Erfolg mit Ihrem Buch und viel Glück für die Zukunft. Sowohl persönlich, als auch als Autor


Auch ich danke Ihnen sehr herzlich für die Rezension zu „Hilmer“ und das Interview. Die Fragen zu beantworten hat sehr viel Spaß gemacht. Für die Zukunft wünsche ich Ihnen, dass sie noch viele spannende Bücher rezensieren werden und weiterhin viel Spaß und Erfolg mit Ihrem Blog.

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