In dem Buch geht es um die junge Emilia, die bald ihre große Liebe den Grafen Appiani heiraten wird. Sie ist ein rechtschaffenes Mädchen, das in einer Gesellschaft der Fremdbestimmung aufgewachsen ist und kann sich daher glücklich schätzen an einen Mann vermählt zu werden, dessen Gefühle sie auch tatsächlich erwidert. Wie es der Zufall jedoch will, hat der Prinz von Gustalla ein Auge auf sie geworfen und begehrt sie als sein Besitz. Wie es damals üblich war, erwartet der Prinz um jeden Preis zu erhalten nach was er sich sehnt und so entschließt sich sein Kammerherr Marinelli dazu die Heirat Emilias zu verhindern. Er bringt den Grafen um und entführt Emilia.
Als Emilia jedoch erkennt, dass sie keine Chance hat sich zu wehren und sich selbst nicht mehr genug vertraut dem Prinzen nicht zu widerstehen wendet sich die Geschichte. Sie fühlt sich verloren und hilflos, möchte ihr Schicksal selbst in die Hand nehmen und entscheidet sich aus diesen Gründen für den Freitod.
Meine beiden Lieblingszitate stammen aus diesem Buch, da sie in so wenigen Worten so viel ausdrücken und die Tragik wahrer Liebe, beziehungsweise Probleme gesellschaftlicher perfekt auf den Punkt bringen.
Emilia bittet ihren Vater darum, ihr Leben mit dem Messer zu beenden, doch dieser verneint natürlich. Wie könnte er seiner eigenen Tochter das Messer durch das Herz stechen und damit leben? Außerdem versucht er Emilia begreiflich zu machen, dass ihr Leben trotz all der Umstände noch lebenswert sein wird. Ein Freitod brächte ihr demnach absolut gar nichts. Doch Emilia ist vollkommen anderer Meinung. Bereits in der Vergangenheit haben sich diverse Menschen für den Freitod entschieden und wurden danach heilig gesprochen oder in den Himmel gelobt. Diese später Heiligen haben kaum etwas am Weltgeschehen verändert und dennoch taten sie es, ohne für die Außenwelt ersichtlichen Punkt. Doch genau das ist es worauf sie hinaus will - es handelt sich um persönliche Beweggründe über die nur sie alleine entscheiden und urteilen kann.
Langsam beginnt ihr Vater zu begreifen, dass diese Entscheidung alleine bei Emilia liegt und er trotz all der Fremdbestimmung die er zeitlebens ausübte nicht über sie bestimmen kann. In diesem Zitat erklärt sie ihm final, warum sie sich für den Freitod entscheidet. Die Rose steht symbolisch für ihre Unschuld und sie selbst als Person. Bevor sie sich durch die Jahre an der Seite eines Mannes verbraucht, den sie nicht liebt, möchte sie in all ihrer Blüte ewiglich währen. Der Sturm steht hier symbolisch für die hypothetische Beziehung zum Prinzen.
Für mich ist das Zitat das berührendste, das ich je in einem Buch gelesen habe und nicht nur einmal habe ich darüber nachgedacht, es mir als Tattoo stechen zu lassen.
Für mich ist Emilia eine starke Persönlichkeit, die sich aus gesellschaftlich etablierten Konventionen befreit und offen dagegen rebelliert. Sie entscheidet sich mit allen Konsequenzen für den Freitod und nimmt somit anderen final jegliche Möglichkeit weitere Fremdbestimmung auf sie auszuüben.
Eine weitere persönliche Bindung, die ich zu dem Buch habe ist, dass mich eine Person in meinem Leben die mir sehr viel bedeutet an das Buch herangeführt hat und mich mit Emilia verglich. Es begleitet mich schon seit nunmehr zehn Jahren durch mein Leben und ist mir Stütze und Halt. Spendet mir Trost und gibt mir Kraft. Eine Magie, die man fast ausschließlich zwischen den Zeilen von Klassikern findet. Worauf ich raus möchte? Lest das Buch :D
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