"Der Augensammler" und "Der Augenjäger" von Sebastian Fitzek



Epilog
Alexander Zorbach
Es gibt Geschichten, die sind wie tödliche Spiralen und graben sich mit rostigen Widerhaken tiefer und tiefer in das Bewusstsein dessen, der sie sich anhören muss. Ich nenne sie Perpetuum morbile. Geschichten, die niemals begonnen haben und auch niemals enden werden, denn sie handeln vom ewigen Sterben.













Er spielt das älteste Spiel der Welt:
Versteclen.
Er spielt es mit deinen Kindern.
Er gibt dir 45 Stunden, sie zu finden.
Doch deine Suche wird ewig dauern.




Das älteste Spiel der Welt. Und der Mörder spielt es mit den Familien, die er sich aussucht. Er tötet die Mutter, verschleppt das Kind und gibt dem Vater 45 Stunden Zeit das Kind wiederzufinden. Es beginnt eine Suche, in der der Vater beweisen soll, wie sehr er seine Kinder liebt. Wenn das Kind in der Zeit nicht gefunden wird, stirbt es in seinem Versteck. Doch das schlimmste entdecken die Ermittler noch ... den Toten fehlt jeweils das linke Auge ... der "Augensammler" hinterlässt keinerlei Spuren, bis eine mysteriöse Zeugin auftaucht: Alina Gregoriev ...



"Noch 7 Stunden und 24 Minuten 
bis zum Ablauf des Ultimatums

Er ist tot.
Das war mein erster Gedanke.
Mein zweiter beschäftigte sich mit der Frage, warum der Barkeeper, 
der Alina, TomTom und mich in den fensterlosen Nebenraum
begleitet hatte, so milde lächelte,
während eine Leiche auf seinem Billiardtisch verweste."



Das Buch ist einfach nur ... wahnsinn ... Es ist brilliant, perfekt und angsteinflösend zugleich. Sebastian Fitzek hat mit diesem Buch wieder einmal ein Meisterwerk des Psychothrillers geschaffen. Das Buch beginnt mit dem Ende, dem Epilog und darauf folgt das letzte Kapitel ... (und natürlich auch die letzte Seitenzahl 439). Dieser Effekt, das Buch zu lesen und dabei den Countdown nach unten zu zählen, ist etwas neues und bemerkenswert geniales. Gleichzeitig erzählt der Autor die Geschichte aus ständig unterschiedlichen Perspektiven, durch die sich die Geschichte immer leichter verknüpfen lässt. Durch die geladene Spannung in jedem Kapitel, den sehr gut beschriebenen Charakteren und trotz der vielen Irrwege und Wendungen ist der Thriller durch und durch genial. In diesem Roman ist nichts, wie es auf den ersten Blick scheint. Wer gut und wer böse ist, ist nicht sofort zu erkennen. Das Ende bleibt ein wenig offen, zwar wird die Identität des Augensammlers gelüftet, das Motiv ebenfalls, doch bleiben auch ein paar Fragen bestehen, die nicht ganz beantwortet werden. Und genau aus diesem Grund gibt es den zweiten Teil "Der Augenjäger".  Und jetzt - keine Angst - im Anschluss könnt ihr die Rezension zu "Der Augenjäger" lesen, doch ich werde nichts verraten ... alles bleibt spannend, bis zu dem Zeitpunkt, an dem ihr selbst die Bücher und Geschichten lesen werdet ... 





Erschütternde Wende im Fall des Augensammlers
Kinder befreit. Täter gesteht.
Aber das Morden geht weiter.

Milde dreizehn Grad, leicht bewölkter Himmel, ein sanfter Septemberwind. Johanna Storm liebte dieses Wetter. Genau das Richtige, um zu sterben.













Er zählt zu den besten Augenchirurgen der Welt. Ein Meister im Operationssaal. Nachts aber widmet er sich besonderen Patientinnen: Er verschleppt sie in seinen Klinikkeller und öffnet ihnen die Augen - im wahrsten Sinne des Wortes ...



Dr. Zarin Suker lebt ein psychopathisches Doppelleben. Tagsüber führt er die kompliziertesten Operationen am menschlichen Auge durch. Doch seine Leidenschaft gilt den Patientinnen der Nacht: Im Keller seiner Klinik entfernt er ihnen sorgfältig die Augenlider, bevor er sie vergewaltigt - und laufen lässt. Bisher haben alle Opfer Selbstmord begangen. Aus Mangel an Zeugen und Beweisen bittet die Polizei Alina Gregoriev  um Mithilfe. Die blinde Physiotherapeutin, die seit dem Fall des Augensammlers als Medium gilt, soll Hinweise auf Sukers nächste "Patientin" geben. Zögernd lässt sich Alina darauf ein - und wird von dieser Sekunde an in einen Strudel aus Wahn und Gewalt gerissen. Daraus befreien könnte sie einzig ihr Freund Alexander Zorbach, der jedoch längst nicht am Ziel seiner Alpträume ist ...



"Jede Katastrophe hat einen Widerhall.
Je größer der Schmerz,
desto lauter das Echo.
Und das Echo des Augensammlers ist unerträglich.

"Weshalb behält er dich so lange hier?
Seine anderen Opfer hat er binnen weniger Tage entführt,
gequält und wieder freigelassen."
-
"Ich habe keine Ahnung.
Er liebt meine Augen."



Der Augenjäger ist eine gelungene Fortsetzung des Augensammlers. Jedoch verliert der zweite Teil an allem etwas, an der Spannung und sowohl an der Geschichte. Dennoch ist das Buch super geschrieben und gut, da man die Charaktere schon aus dem ersten Teil kennt. Eine besonders fesselnde Spannung wird aufgebaut, als die Geschichte sich stark in eine Richtung entwickelt und man dadurch denkt, dass man das Buch durchschaut hat, es aber ein paar Seiten wieder eine völlig andere und irrtümlich Wendung einnimmt. 

"Der Augensammler" und "Der Augenjäger" sind beides sehr empfehlenswerte Bücher, für alle, die sich in eine gruselige und psychohafte Welt entführen lassen wollen ... traut euch :)



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