Bis ans Ende der Geschichte von Jodi Picoult





Preis:  19,99 €
Format:  Gebunden
Seitenanzahl:  560
Genre:  Roman
Reihe:  -
Verlag:  C.Bertelsmann
ISBN:  978-3-570-10217-6
Altersempfehlung:  -
Muss ich haben! - Leseprobe





Mein Vater wurde nicht müde, mir seine Wünsche für seine eigene Beerdigungszeremonie zu schildern. "Ania", pflegte er zu sagen, "keinen Whiskey auf meiner Beerdigung, ich möchte den besten Brombeerwein. Und keine Tränen, denk dran.


Sage Singer ist eine junge, leidenschaftliche Bäckerin. Als sie den allseits beliebten, pensionierten Lehrer Josef Weber kennenlernt, entwickelt sich trotz des großen Altersunterschieds schnell eine enge Freundschaft zwischen ihnen. Doch dann offenbart Josef ihr ein lang vergrabenes, entsetzliches Geheimnis. Das stürzt Sage in einen großen Gewissenskonflikt ...


Jodi Picout, geboren 1967 auf Long Island, New York, lebt heute nach ihrem Studium in Princeton und Harvard mit ihrem Mann und den drei Kindern in Hannover, New Hampshire. Sie gehört zu den faszinierendsten angelsächsischen  Erzählern und besitzt die seltene Gabe, die Zerbrechlichkeit und Komplexität menschlicher Beziehungen in ihren Roman festhalten zu können. 2003 wurde sie mit dem New England Book Award ausgezeichnet. Zuletzt erschienen auf deutsch mit großem Erfolg ihre Romane "Beim Leben meiner Schwester" und "Die Wahrheit meines Vaters". (Quelle: Randomhouse, Bild: Adam Bouska)


Sage Singer ist eine junge Bäckerin. Sie geht in ihrem Beruf auf und stört sich nicht daran, dass sie nachts arbeiten muss, wenn die meisten Menschen schlafen. Im Gegenteil, seit ihre Mutter bei einem Autounfall ums Leben gekommen ist, bei dem Sage am Steuer saß, ist sie menschenscheu geworden. Selbst ihr Liebesleben spielt sich im Verborgenen ab, denn sie hat ein Verhältnis mit einem verheirateten Mann. Um ihr Traum zu verarbeiten, besucht sie eine Trauergruppe. Ein Mitglied dieses Gesprächskreises ist der 90-jährige Josef Weber. Der frühere Deutschlehrer ist wegen seiner Hilfsbereitschaft im Ort sehr beliebt. Trotz des großen Altersunterschieds haben Sage und Josef ein Gespür für die verdeckten Wunden des anderen, und es entsteht eine ungewöhliche Freundschaft zwischen ihnen. Doch als Josef ihr eines Tage ein lange vergrabenes, entsetzliches Geheimnis verrät, bittet er Sage um einen schwerwiegenden Gefallen. Er gesteht ihr, das er als junger Mann in Deutschland schwere Schuld auf sich geladen hat und möchte nun, dass Sage ihm hilft, seinem Leben ein Ende zus setzen. Wenn sie einwilligt, hat das allerdings nicht nur moralische, sondern auch gesetzliche Konsequenzen. Das stürzt Sage in einen tiefen Gewissenskonflikt. Denn wo befindet sich die Grenze zwischen Hilfe und einem Vergehen, Strafe und Gerechtigkeit, Vergebung und Gnade?


Eine ergreifende Geschichte, die man nicht so schnell vergisst.

Eine Geschichte um Sage Singer, die eine eher introvertierte Persönlichkeit ist und selbst von sich behauptet nicht hübsch und durch den Unfall "entstellt" zu sein lebt, eigentlich ein normales Leben. Nur eben etwas zurückgezogener. Die Affäre zu einem verheirateten Mann bleibt im verborgenen, genauso wie sie Nachts als Bäckerin im Verborgenen arbeitet, während andere schlafen. Durch genau diesen Unfall, bei dem ihre Mutter ums Leben gekommen ist, wurde sie zu der Person, die sie jetzt ist. Als sie auf den 90-jährigen Josef Weber trifft, fühlt sie eine Verbindung zwischen den beiden und eine tolle Geschichte beginnt. Josef Weber hat vieles durchgemacht in seinem Leben und er ist an einem Punkt angekommen, an dem er nicht mehr leben möchte. Jedoch liegt ihm noch etwas sehr wichtiges auf dem Herzen, dass er Sage anvertraut. Zwischen den beiden und ihren Geschichten beginnt eine emotionale Fahrt in die Vergangenheit. 
Josef Weber hatte eine schlimme Vergangenheit in Deutschland. Er erzählt ihr, dass er damals bei der SS war und Dinge getan hat auf die er nicht stolz ist. Sein Leben lang trägt er diese Geschichten und Geschehnisse mit sich herum und es quält ihn von Tag zu Tag erneut. So beginnt Sage sich in die Vergangenheit zu versetzen um die Geheimnisse und die Wahrheiten ans Licht zu bringen. 
Eine weitere Person kommt ins Spiel: Minka. Sie ist Sages Großmutter, die in Lodz aufwächst und später nach Amerika kam. Ihre Geschichte ist emotional voller Spannung und Mitgefühl, bei der man kaum aufhören konnte sie zu lesen. Durch die unterschiedlichen Perspektiven kann der Leser sich in alle Teile der Geschichte einfügen und mitfühlen. Sprachlich unterscheiden sie sich leicht, sodass es so wäre, als würde man wirklich sich mit den einzelnen Personen beschäftigen. 

Wie in dem Teil "zum Buch" geschrieben wurde, geht es um Liebe, Vergebung, Gnade, Gerechtigkeit, ... Alles in allem hat die Autorin in diesem Roman so grandios verpackt, dass man regelrecht emotional gefesselt ist und noch Stunden danach an diese Geschichten denken muss. So mitfühlend und extrem ... ein wirklich richtig gelungener Roman!


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