Lolito von Ben Brooks


Preis:18,00 €            
Format:Taschenbuch
Seitenanzahl:272
Genre:Roman
Reihe:-         
Verlag:Atrium
ISBN:3-85535-055-8                  
Altersempfehlung:18
Muss ich haben :)




Schreiend komisch, zutiefst berührend und (leider) absolut wahrhaftig: Die haarsträubende Geschichte des jungen Etgar ist zugleich das Porträt einer gebeutelten Generation, die von klein auf im Internet ihr blaues Wunder erlebt.

Der 15-jährige Etgar ist mit seinem Hund Amundsen allein zu Haus. Als er über Facebook herausfindet, dass seine Freundin ihn betrogen hat, bricht es ihm das Herz. Im Internet begibt er sich auf eine Reise durch immer zweifelhaftere Chatrooms und Single-Börsen. Dort trifft er auf Macy, der er sich am Bildschirm als jungdynamischer Hypothekenmakler vorstellt. Hals über Kopf stürzen sich die beiden in eine Cyber-Affäre, und bald taumelt Etgar zwischen nackter Panik und der aufregenden Erkenntnis, dass im Internet einfach alles möglich ist. Aber dann will Macy Etgar nicht mehr nur im Internet treffen. Mit schlotternden Knien, schweißnassen Händen und Omas Erbe auf dem Konto checkt Etgar in einem Hotel ein. In der Lobby tritt ihm Macy entgegen, sie ist schön, sie ist sexy – und sie entpuppt sich als 46-jährige Schulleiterin.

Lolito - ein Buch, das mich mehr als zwiegespalten zurücklässt. Auch wenn man nicht vermutet hätte, dieses Buch auf unserem Blog anzutreffen, so fand ich den Klappentext doch ansprechend. Ich hatte ein tiefgründiges Buch erwartet, dass mich in Etgars Welt entführt und die innere Zerrissenheit eines Jugendlichen, der nach Bestätigung lechzt thematisiert. Meine Erwartungen waren also dementsprechend hoch. Leider konnte das Buch diese letztendlich nicht erfüllen.

Angefangen mit meinen Schwierigkeiten hat es schon auf den ersten Seiten. Von Wort zu Wort hat sich mir mehr und mehr der Verdacht aufgedrängt, dass jeder einzelne aus Etgars Clique geistig nicht ganz auf der Höhe ist. Es ist nahezu unmöglich dem Gespräch zu folgen, da häufig nur unwillkürlich einzelne Worte zwischengeworfen werden. Wer spricht ist schon gar nicht erwähnt, sodass man nicht mal hier einen Anhaltspunkt hat. Die Art und Weise wie gesprochen wird hat mir auch nicht zugesagt. Der Autor hat hier definitiv versucht mit jugendlichem Charme zu überzeugen, doch die Rechnung ging leider nicht auf. Stattdessen haben wir gestelzte Pseudo-Jugendsprache, die ich so noch nie gehört habe. Schade, denn wäre ich von dem gezwungenen Versuch jugendlich und frisch gewesen nicht dermaßen genervt gewesen, wäre es mir eventuell leichter gefallen mich in der Geschichte zu versinken..

Die Geschichte selbst dreht sich fast ausschließlich um pre-pubertäre Gelüste, und die Befriedigung derer. Vor allem in der Handlungsebene hätte ich mir ein wenig mehr Tiefe gewünscht. Sicher ist die Geschichte witzig, aber real? Das kann ich kaum behaupten. Die Geschichte hat alles in allem gut auf die rund 270 Seiten gepasst, länger hätte sie auch nicht sein dürfen.

Wer ein lustiges Buch mit wenig Tiefgang für zwischendurch sucht, der ist hiermit vollauf bedient. Doch tiefgründiges Verhalten oder anspruchsvolle Handlungsstränge sucht man in Lolito leider vergebens. Leider kann ich nur zwei Kleckse vergeben, allerdings sind es zwei sehr lieb gemeinte Kleckse mit einem kleinen Sympathiepunkt :)



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