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Preis: | 17,99 € |
Format: | Gebunden |
Seitenanzahl: | 416 |
Genre: | Roman / Young Adult |
Reihe: | - |
Verlag: | CBT |
ISBN: | 978-3-570-16314-6 |
Altersempfehlung: | 14 |
Muss ich haben :) | |
Es beginnt mit einem Brief. Laurel soll für ihren Englischunterricht an eine verstorbene Persönlichkeit schreiben. Sie wählt Kurt Cobain, den Lieblingssänger ihrer Schwester May, die ebenfalls viel zu früh starb. Aus dem ersten Brief wird eine lange Unterhaltung mit toten Berühmtheiten wie Janis Joplin, Amy Winehouse und Heath Ledger. Denn die Toten verstehen Laurel besser als die Lebenden. Laurel erzählt ihnen von der neuen Schule, ihren neuen Freunden und Sky, ihrer großen Liebe. Doch erst, als sie die Wahrheit über sich und ihre Schwester May offenbart, findet sie den Weg zurück ins Leben und kann einen letzten Brief an May schreiben …
Die ganze Geschichte rund um Laurel ist in Briefen erzählt. Deshalb und wegen des Klappentextes war mir relativ früh klar, dass ich das Buch lesen muss. Ich fand es schön, dass die Autorin diese Erzählweise gewählt hat und auch, dass die Briefe ausschließlich an Tote geschrieben sind. So erfährt man als Leser immer nur das, was die Protagonistin einem tatsächlich auch verraten möchte. Doch gleichzeitig ist sie in ihren Briefen ehrlicher, als sie es zu ihren Mitmenschen ist. So macht Ava Dellaira es mit einfachsten Mitteln möglich, ihrer Protagonistin tief in die Seele zu blicken, man fühlt sehr mit ihr mit. Was mich allerdings gestört hat, war die Tatsache, dass Laurel sich am Anfang des Briefes immer sehr auf die einzelnen Adressaten fixiert hat. Für die Leser, die die Verstorbenen nicht kennen macht das wahrscheinlich durchaus Sinn. Ich hingegen kannte die meisten Verstorbenen bereits und war daher von den langwierigen Ausführungen schnell genervt. Ich wollte mehr von Laurels Geschichte erfahren und nicht die Lebensgeschichte oder Kindheit verstorbener Berümtheiten.
Wie ich zur Protagonistin selbst stehe, weiß ich noch nicht. Ich habe immer ein Problem mit zu selbstverletzendem Verhalten. Laurel bestraft sich in nahezu jeder Sekunde selbst, da sie sich die Schuld an Mays Schicksal gibt. Die Trauer, die nicht nur Laurel, sondern auch Sky und die anderen Charaktere umgibt, ist mir auf Dauer ein wenig aufs Gemüt geschlagen. Hier hätte ich mir ein lösungsorientierteres Verhalten gewünscht. Die Entwicklung, die die Protagonistin erlebt war aber schön nachvollziehbar. Alles in allem ist es an dieser Stelle eher Geschmackssache und weniger ein Kritikpunkt.
Die Geschichte selbst kommt eher langsam in Fahrt. Selbst auf dem Spannungshoch ist relativ wenig passiert. Schlimm finde ich das allerdings nicht, denn die Geschichte lebt nicht unbedingt durch Spannung, Action oder weltbewegende Handlungen. Love Letters to the Dead lebt einzig und allein durch die tiefen Emotionen die Laurel preisgibt und im Leser weckt. Am ehesten kann man es mit einer Achterbahn der Gefühle beschreiben. Bis zu diesem Punkt ist Love Letters to the Dead das perfekte Drama, aufwühlend, emotional und real.
Leider kommt nun ein essentieller Kritikpunkt. Das Ende passte meiner Meinung nach so gar nicht zum Rest der Geschichte. Während vorher alles Traurige dominierte, ist das Ende bedingungslos glücklich. Für den Leser ist das sicher schön, doch für mich verzerrt das ein klein wenig meinen Gesamteindruck des Buches. Ich hätte es schöner gefunden, wenn im Ende auch noch ein Hauch der vorher vorherrschenden Gefühle gesteckt hätte.
Alles in allem hat mir das Buch Love Letters to the Dead von Ava Dellaira gut gefallen. Der Einstieg war schleppend, die Geschichte tief emotional, aufwühlend und aus dem wahren Leben gegriffen. Besser gefallen hätte es mir allerdings, wenn Laurel sich nicht so auf die Leben der einzelnen Verstorbenen versteift hätte und das Ende mehr zu der ganzen Geschichte gepasst hätte. Als Verfilmung würde mir die Geschichte auch sehr gut gefallen und ich freue mich, dass es tatsächlich schon in Planung ist :)
Von mir gibt es gerade noch vier Kleckse und eine Empfehlung für alle Fans von "Das Schicksal ist ein mieser Verräter" oder "Hope Forever".
Hi Natascha, ich fand das Ende schon passend, weil Laurel eben diese Wandlung durchmacht, und deshalb hätte ich es wiederum merkwürdig gefunden, wenn der Wandel sich nicht auch im Ende widerspiegeln würde.
AntwortenLöschenHihi, ich gehöre tatsächlich zu den Lesern, die nicht allzu viel über die vorgestellten Promis wissen, deshalb fand ich die Briefe und auch die längeren Ausführungen tatsächlich richtig interessant. Aber ich kann verstehen, dass sich das eher zäh liest, wenn man es schon alles kennt.