Glücksdrachenzeit - Manchmal hat das Leben echt keine Ahnung von Katrin Zipse


Preis:16,95 €            
Format:gebunden
Seitenanzahl:272
Genre:Jugendbuch
Reihe:-
Verlag:magellan
ISBN:978-3-7348-5004-2     
Altersempfehlung:14
Muss ich haben :)





Ihr älterer Bruder Kolja ist Nellies Ein und Alles. Gemeinsam trotzen sie der ganzen Welt – zumindest war das einmal so. Jetzt aber ist Kolja nach Frankreich abgehauen, und Nellie beschließt, dass sie was unternehmen muss. Sie macht sich auf, um ihren Bruder nach Hause zu holen. Unterwegs trifft sie die zauberhafte Miss Wedlock, die neben geheimnisvollen Plastiktüten auch noch eine traumatische Vergangenheit mit sich herumschleppt, und den ganz und gar hinreißenden Elias. In Miss Wedlocks pfefferminzgrünem Oldtimer düsen sie nach Avignon, wo sie nicht nur auf einen störrischen Kolja, sondern auch auf eine ganze Horde Drogendealer stoßen …


"Früher kletterten kugelförmige kleine Monster in ihren Ästen herum. Sie landeten mit einem quapschenden Geräusch auf der Fensterscheibe und hielten sich dort mit kleinen Saugfüßchen fest. Leider hat nur Kolja sie gesehen." (S.25)


Dieses Buch hat einen wunderbaren, wenn nicht sogar magischen Anfang. Er führt gemächlich in die Geschichte hinein, ist aber nicht zu rasant oder schleppend. eben einfach genau richtig! Von Anfang an merkt man, dass in der Familie wohl einiges im Argen liegt, dass Kolja die Bezugsperson für Nellie ist, und sie alles noch kaum versteht. Alles, was sie will, ist ihr Kolja.
Anfangs hat mich der Schreibstil sehr verwirrt, und auch die Tatsache, dass die Kapitel dermaßen kurz sind. Kann man das überhaupt Kapitel nennen? Zum Teil gibt es vier Kapitel auf einer Doppelseite. Ich muss aber sagen, dass man sehr schnell in den Schreibstil hinein findet, nicht nur das, man merkt, wie wundervoll und schön er doch ist! Durch die Nüchternheit des Erzählung gepaart mit Nellies Naivität und den zahlreichenden Neologismen der Autorin, ergibt sich ein magisches Gesamtbild, das den Leser einfach bannt. Nur mit den Zeilenumbrüchen hab ich immer noch ein kleines Problem. Es ergibt sich jedes mal eine stockende Pause, wenn ein Satz mit mehreren Zeilenumbrüchen getrennt wird, um verschiedene Denkansätze zu verdeutlichen. Das hindert ein wenig den Lesefluss finde ich..
Zu Beginn ist man außerdem verwirrt von den verschiedenen Einschüben. Man weiß sie nirgends einzuordnen, aber im Verlauf der Geschichte eröffnet sich dem Leser eine durchaus komplexe Geschichte im Hintergrund.
Aber bereits ab Seite 20 hatte ich die ersten kleinen Tränchen im Auge, weil das Buch mit all seiner Nüchternheit so viel Emotion rüber bringt. Und es sollten nicht die letzten sein.
Schade fand ich nur, dass mich das Buch so sehr an 1Q84 von Haruki Murakami erinnert hat. Es geht zwar in eine vollkommen andere Richtung, aber die kleinen Leute in Glücksdrachenzeit und die Little People bei Murakami teilen sich nicht nur den Namen. Und ein entscheidender Wendepunkt und bestimmender Sinnabschnitt spielt sich auf der Autobahn ab. Darüber sehe ich aber hinweg, da der Handlungsstrang ein vollkommen anderer war.

Für mich ein wunderbar anderes Buch, das mit der Magie zwischen den Zeilen und einer Suche nach Selbstfindung überzeugt. Manchmal muss man alleine sein, um seinen Platz in der Welt zu finden




4 Kommentare:

  1. Zu diesem Buch habe ich schon so tolle Rezensionen gelesen. Aber irgendetwas hält mich immer noch davon ab, es zu kaufen...
    Aber aufgeschoben heißt ja nicht ... oder wie auch?
    LG Hanne

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    1. Oh nein, das solltest du dir unbedingt bald kaufen! Vor allem jetzt, wo auch ein zweites Buch der Autorin verlegt wurde :)

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  2. Der Klappentext klingt auch richtig toll. Ich weiß nicht warum ich davon noch nichts gesehen oder gelesen habe. Mich würde interessieren wie alt Nellie ist. Sie klingt jetzt wie eine zwölf oder dreizehnjährige. Wenn sie älter ist, dann würde mich das glaube ich stören :)

    Liebe Grüße,
    Franzi :)

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