Preis: 20,00 €
Format: Gebunden
Seitenanzahl: 320
Genre: Roman
Reihe: -
Verlag: berlinVerlag
ISBN: 978-3-8270-1279-1
Altersempfehlung: -
Muss ich haben! - Leseprobe
Als es klingelt, hat sie bereits geschlafen. Sie setzt sich auf, sieht sich um; ein Teil von ihr hängt noch in einem Traum, der bereits in die Dunkelheit zurückfällt, aus der er zu ihr gekommen ist.
An einem flirrend heißen Nachmittag verschwindet der 19-jährige Felix spurlos. Wurde er entführt? Oder hat er seiner Familie den Rücken gekehrt? Zurück bleiben seine Mutter, seine Schwester und sein bester Freund Paul. Jeder der drei hat eine eigene Version von diesem Tag, nach dem nichts mehr so ist wie zuvor ... Zehn Jahre später taucht Felix plötzlich wieder auf. Aber ist der Mann, der durch einen Unfall keine Erinnerung an seine ersten 20 Lebensjahre besitzt und sich heute Ira Blixen nennt, wirklich der Vermisste?
© Tobias Bohm |
Ihr erster Roman »Das Fremde Meer« wurde begeistert aufgenommen und mit dem Hallertauer Debütpreis und dem Förderpreis für phantastische Literatur Seraph ausgezeichnet. Sie lebt in Berlin. (Quelle: berlinverlag.de/autoren)
Zehn Jahre nachdem Felix verschwunden ist, sitzt Paul in einer Prager Kellerbar plötzlich seinem besten Freund gegenüber. Zumindest ist Paul im einen Moment sicher, ihn vor sich zu haben, im nächsten sieht der Mann Felix nicht einmal mehr ähnlich. Paul gerät in den Bann jenes Mannes, der sich Ira Blixen nennt, sich bewegt wie Felix, ihn anschaut wie Felix und ein Muttermal an der gleichen Stelle am Handgelenk hat. Kann es Zufall sein, dass Blixen vor Jahren bewusstlos aus dem Fluss gezogen wurde und keine Erinnerung an seine ersten 20 Lebensjahre besitzt? Blixen folgt Paul nach Deutschland, und es entwickelt sich ein Vexierspiel um Verlust, Identität und Sehnsucht, um Angst, Definitionen von Wirklichkeit und die Frage, wie sich über die Leerstelle sprechen lässt, die das Verschwinden eines Menschen in die Leben seiner Nächsten sprengt.
Eine wahnsinnig tiefgehende Geschichte über das Verschwinden und vielleicht Wiederfinden eines geliebten Menschen.
Felix ist vor über 10 Jahren verschwunden und nicht wieder aufgetaucht. Trotz der langen Zeit sucht sein bester Freund Paul und Felix Schwester Lousie immer wieder nach ihm und haben ihn noch nicht aufgegeben. Obwohl sie immer wieder den Verlust und die Enttäuschung über die Jahre hinweg spüren, haben sie immer noch einen kleinen Funken Hoffnung in sich.
Als Paul in Prag auf einen düsteren Mann trifft, denkt er zuerst überhaupt nicht an Felix. Denn ähnlich sieht er ihm auf den ersten Blick nicht. Doch je näher er ihn betrachtet, desto mehr ähnelt er seinem verschwunden Freund. Sein Muttermal, seine Art, sein Verhalten. Könnte es Felix sein?
Die Autorin hat einen interessanten und spannungsgeladenen Roman geschaffen. Die Gedanken über einen Verlust und die ständige Hoffnung die man in sich trägt hat sie voller Emotionen aufgeschrieben. Das vielleicht Wiederfinden oder besser gesagt zu glauben man hat etwas wiedergefunden ist so stark ausgeprägt und überlagert manchmal das Gefühl neutral und sachlich zu beurteilen.
Haben sie Felix wiedergefunden? Es ist eine Achterbahnfahrt der Gefühle. Auf der einen Seite sind sie sich sicher ihren Felix wiederzuhaben, auf der anderen Seite kann er es überhaupt nicht sein.
Ein sehr gelungener Roman über die Realität, den Verlust, Identität und Sehnsucht - das Verhalten der Zurückgebliebenen und ihre Hoffnung.
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