Preis: 19,95 €
Format: Hörbuch
Dauer: 05:31:00 h
Genre: Roman
Reihe: -
Verlag: Hör Company
ISBN: 978-3-945709-06-1
Altersempfehlung: 13
Muss ich haben!
Sie sind zwei völlig verschiedene Außenseiter: Eleanor ist dick, hat wirre rote Locken und trägt weite Herren-T-Shirts. Park ist gutaussehend, zurückhaltend, Halb-Koreaner. Nur notgedrungen macht er im Schulbus für sie den Platz neben sich frei, liest seine Comics oder hört Musik. Eleanor ist froh, nur ignoriert statt gemobbt zu werden. Sie kommt aus einer desolaten Familie, Park aus einer gut bürgerlichen. Als sie beginnt, im Bus Parks Comics mitzulesen, entwickelt sich ein Dialog zwischen den beiden. Zögerlich tauschen sie Lieblingskassetten aus. Dass sie sich ineinander verlieben überwältigt und verwirrt beide.
Eleanor (Franziska Hartmann) und Park (Julian Greis) erzählen abwechselnd diese berührende und tragische Liebesgeschichte.
Eleanor und Park ist eines dieser Bücher, an denen man kaum vorbei kommt. Es wirkt unscheinbar, der Klappentext klingt nett, das Cover ist schlicht gehalten. Man denkt, man kann sich ein Bild vom Inhalt des Buches machen, doch in dieser Annahme geht man falsch. Bereits in den Anfängen merkt man, dass sich zwischen den Zeilen und Seiten so viel mehr verbirgt als nur die geschriebenen Worte der Autorin.
Geschrieben ist das Buch abwechselnd aus Parks und aus Eleanors Sicht. Im Buch wird das durch Kapitel gekennzeichnet, im Buch allerdings durch verschiedene Sprecher - worüber ich auch sehr froh war. Die Erzählperspektive ist eine personale Erzählform. Die Geschichte wird zwar aus Sicht unserer beiden Protagonisten geschildert, der Erzähler greift allerdings häufig auf die Personalpronomen "Er" und "Sie" zurück. Ohne Umschweife wechselt es zwischen den eigenen Gedanken und der personalen Erzählung. Dies ist eine Art Geschichte zu erzählen, die mir bei Perspektivwechseln bisher so noch nicht über den Weg gelaufen ist - das gab der Geschichte nochmal einen rein literarischen Anreiz. Auch der Schreibstil selbst hat mir gefallen. Die Autorin hat ein gutes Gefühl dafür, welches Sprachregister in welcher Situation angepasst ist.
Gesprochen wird die Geschichte von Franziska Hartmann und Julian Greis. Beide verleihen unseren Protagonisten einen mysteriösen Touch und erwecken sie bis ins kleinste Detail zum Leben. Anfangs ist Eleanors Stimme ein wenig gewöhnungsbedürftig, leicht apathisch, versteht man am Ende der Geschichte, warum.
Die Geschichte selbst nimmt anfangs relativ langsam an Fahrt auf. Einem ist bewusst, dass mehr hinter den beiden Protagonisten steckt, als es anfangs den Anschein macht. Mehrfach denkt, man, dass man nun erraten hat, welche Wendung die Geschichte nimmt, doch bis zur letzten Sekunde tappt man im Dunkeln. Die Geschichte breitet sich wie das wahre Leben vor einem aus, nimmt den Leser/Hörer gefangen und lässt das eigene Leben überdenken. Was kann man aus seinem eigenen Leben machen? Was ist die richtige Art, mit Schicksalsschlägen umzugehen?
Das Ende hat mich noch einmal stark berührt. Mit ihrer ganz eigenen Art, schafft Eleanor es, das Ruder am Ende herum zu reißen. Zeigt uns, dass es nicht vieler Aktionen oder Worte bedarf, das Herz zu berühren, Emotionen hervorzurufen. Manchmal sind es die kleinen Dinge im Leben, die besonders wertvoll sind. Die wir nie vergessen. Die uns auf ewig im Gedächtnis bleiben.
Eleanor und Park ist die gefühlvolle Geschichte zweier Jugendlicher, die ihre ganz eigenen Probleme mit sich herum tragen. Die durch eine Laune des Schicksals zusammenfinden und sich gegenseitig helfen. Ganz große Gefühle im echten Leben. Einfach wunderbar!
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