Der Hof von Simon Beckett




Der Wagen fährt auf den letzten Tropfen. Seit Stunden keine Tankstelle, und die Tankanzeige ist tief in den roten Bereich gerutscht. Ich muss von der Straße runter, aber die Felder erstrecken sich endlos zu beiden Seiten und zwingen mich, immer weiter geradeaus zu fahren, bis der Motor den Geist aufgibt. 






Auf der Flucht vor der Vergangenheit strandet der Engländer Sean auf einem einsamen Hof in Südfrankreich. Es ist brütend heiß, die Schweine wühlen im Dreck. Nur wiederwillig duldet man den Fremden, denn die Bewohner des alten Gemäuers haben etwas zu verbergen - etwas, das man besser für immer ruhen lässt ...



Ein abgelegener, heruntergekommener Hof in Südfrankreich. Es ist brütend heiß. Fliegen umschwirren die grunzenden, halbwilden Schweine, die im Dreck nach Futter stöbern. In der baufälligen Scheune liegt der junge Engländer Sean mit zerfetzten Fuß. Auf der Flucht vor der Polizei ist er in eine rostige Eisenfalle getreten, aufgestellt von Arnaud, dem Besitzer des Hofs, einem Eigenbrötler, der keine Fremden auf seinem Besitz duldet. Sean darf dennoch bleiben - wenn er mithilft die maroden alten Wände neu zu mauern. Er nimmt das Angebot an, denn eine Rückkehr nach England kann er nicht riskieren . und auch wegen Arnauds Tochter Mathilde, die ihn so hingebungsvoll pflegt. Aber deren verführerische kleine Schwester ist völlig unberechenbar, ebenso wie der tyrannische Arnaud. Irgendetwas stimmt hier ganz und gar nicht, und Sean will es herausfinden. Doch die Arnauds haben ihre Geheimnisse, und der Alte setzt alles daran, dass sie niemals ans Licht kommen ...


"Mein Fuß fühlt sich wund 
und geschwollen an.
 Ich wische den Dreck herunter und schnappe nach Luft, 
als ich dabei das 
zerschundene Fleisch berühre."








Das neue Buch von Simon Beckett - kein David Hunter Buch - und auch leider nicht so gut wie seine David Hunter Bücher (Chemie des Todes, Kalte Asche, usw.). Jedoch ist und bleibt der Schreibstil von Beckett unvergesslich perfekt ... Die Art so präzise zu schreiben, alles genau ins kleinste Detail zu beschreiben ist genial. Damit hat man auf jeden Fall das Gefühl mitten in der Geschichte zu stecken. Das Buch beginnt mit der Gegenwart von Sean, der sich in Südfrankreich auf der Flucht befindet. Warum er sich auf der Flucht befindet erfährt man erst im letzten Teil des Buches (auf den letzten 80 Seiten ...) Damit bleiben vorweg ca. 350 Seiten auf denen wirklich sehr wenig passiert. Es wird von seinem Leben auf dem Hof erzählt, wie er versucht sich mit der Familie zu arrangieren ... die beiden Töchter von Arnaud, eine eher ruhig, kümmert sich gut um Sean mit seinem verletzten Bein und die jüngere, die psychisch einen kleinen Knacks hat. Gleichzeitig verändert sich die Perspektive alle paar Kapitel und springt in die Vergangenheit von Sean zurück, in sein früheres Leben in London. Am Ende treffen sich die Geschichten genau an dem Punkt, an dem er sich auf der Flucht befindet und nach Südfrankreich fährt ... " Wenige Sekunden später trampe ich unter der weiß glühenden Sonne auf einer staubigen Straße nach Südfrankreich." Während des gesamten Buches merkt man, dass die Familie auf dem Hof ebenfalls ein sehr dunkles Geheimnis versucht zu verbergen und man erfährt hier auch erst in dem letzten Teil des Buches was sie zu verstecken versuchten. An sich ist das Buch super geschrieben, und das Ende deckt alle offenen Fragen auf ... Jedoch hat mir zwischendrin sehr die Spannung gefehlt ... Teilweise fand ich es sehr langatmig, aber trotz alledem war es wieder ein geschichtlich sehr gut gelungenes Buch von Beckett. 


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen